Nachschleifen von Vollhartmetall
Technology

Nachschleifen von Vollhartmetall - Bohrwerkzeugen auf höchstem Niveau:

Oswald Scheibenbauer,

TCM ist im Toolmanagement  Projekt nicht nur für die Beschaffung, Bereitstellung  und laufende Optimierung der Zerspanungswerkzeuge verantwortlich, sondern auch für die professionelle Wiederaufbereitung.
Bei einigen der laufenden TCM Toolmanagements haben wir einen hohen Anteil von  Schaftwerkzeugen, der oft mehr als 70% des gesamten Werkzeugportfolios beträgt.

Bekanntlich können die Werkzeugkosten pro Teil (CPU) im Wesentlichen durch 3 Faktoren beeinflusst werden:

•    Erhöhung der Standzeit                           (Team Technik)
•    Reduzierung des Beschaffungspreises     (Team Einkauf)
•    Erhöhung der Anzahl der Nachschliffe      (Team Technik + Team Schleiferei)

Speziell bei Vollhartmetall Bohrern und Stufenbohrern ist die Erreichung eines niedrigen CPUs nur durch oftmaliges Nachschleifen mit professionaler Qualität zu realisieren.

Vorrausetzungen dafür sind modernstes  Schleif- und Messequipment, ein durchdachter Ablaufprozess, sowie die genaue Wiederherstellbarkeit der von den Herstellern geschliffenen Spitzengeometrien der Bohrwerkzeuge.

Die Schwierigkeiten die hier öfters auftreten sind:

•    Große Variantenvielfalt der Spitzengeometrien der verschiedenen Hersteller
•    Thermische Beeinflussung des Schneidstoffes nach dem Ersteinsatz
•    Verschlechterung der Oberflächen an den Rundschlifffasen am Außendurchmesser
•    Ablösung der PVD Beschichtung an den Rundschlifffasen und in der Spannut
•    Gebrochene Schneiden, Komplettbrüche
•    Unterschreitung der vorgegebenen Mindestlängen

Beschaffenheit der Rundschlifffasen nach mehrmaligem Einsatz mit Schichtablösung:

Im Laufe der Jahre konnte TCM in den eigenen Schleifbetrieben viel Erfahrung sammeln und die internen Abläufe dadurch ständig verbessern.
Damit kann eine gleichbleibende Wiederaufbereitungsqualität, die Grundvoraussetzung für gleichbleibende hohe Standzeiten ist, permanent gewährleistet werden.

Wird ein Bohrwerkzeug von TCM erstmalig nachgeschliffen, wird im ersten Schritt ein Neuwerkzeug vom Hersteller vermessen und die noch zulässige Mindestlänge gemeinsam mit dem Kunden definiert.
Anschließend wird vom TCM  Toolexperten in Zusammenarbeit mit unseren Schleifspezialisten eine exakte Nachschleifanleitung erstellt, die alle technischen Daten, als auch etwaige Sonderwünsche vom Kunden beinhaltet.

TCM Formular Nachschleifanleitung für Stufenbohrer:

Diese zum jeweiligen Werkzeug gehörende Nachschleifanleitungen und CNC Schleifprogramme werden zentral verwaltet.
Besonderer Augenmerk muss auf die Verrundung der Hauptschneiden und  Beschichtung der Bohrer gelegt werden.  Auch diese Daten  werden in der Nachschleifanleitung hinterlegt.

Wurden die Hauptschneidecken eines Bohrers zu stark beschädigt oder liegt ein  Komplettbruch vor, muss das betreffende Werkzeug vorne gekappt und neu ausgespitzt werden.
Nach dem Schleifen der Spitzengeometrie und der Stufenschneiden der Bohrer, werden die Hauptschneiden verrundet.
Dies wird mittels Bürst- oder Schleppschleifgeräten je nach Anwendung des Werkzeuges bewerkstelligt.
Die Größe der Verrundung wird dem jeweiligen Bohrerdurchmesser und dem zu zerspanenden Material und angepasst.

Die Vermessung der Hauptschneidenverrundung ( bei Neuwerkzeugen und nachgeschliffenen Werkzeugen ) erfolgt mittels 3D Messmikroskop von Alicona.

Abschließend werden die Bohrer extern beim Beschichter nachbeschichtet.
Werden Bohrer öfters nachgeschliffen, muss das Werkzeug nach einigen Nachschleifzyklen
Entschichtet werden, um eine gute Haftung der Beschichtung weiter garantieren zu können.
In enger Zusammenarbeit mit den führenden Beschichtungsfirmen werden die passenden PVD Beschichtungen für die jeweilige Anwendung bestimmt.

Wichtig ist ebenfalls eine ständige Kontrolle des Bohrer – Außendurchmessers!
Die Rundschlifffasen der Bohrer werden am Außendurchmesser beim Nachschleifen zwar nicht bearbeitet, unterliegen aber bei jedem Einsatz trotzdem einem permanenten  Abriebverschleiß.
Dies ist besonders nach mehrmaligem Nachschleifen des Bohrers  zu berücksichtigen.
Aus diesem Grund wird der Außendurchmesser im Bereich der Hauptschneidecke von unseren Mitarbeitern bei der Wareneingangskontrolle vorab kontrolliert!

Stark verschlissene Rundschlifffase nach mehrmaligem Bohrer Einsatz:

Bei erhöhtem Rundschlifffasen Verschleiß am Außendurchmesser, treten zumeist folgende Probleme auf:

•    Bohrungstoleranz unterschritten , Bohrung untermassig
•    Kernloch Gewinde zu klein ( Standzeit Gewindebohrer )
•    Vorbohrung für nachfolgende Reibahle zu klein ( Standzeit Reibahle , Späne)
•    Verdichtung der Bohrungswand ( mangelnde Verjüngung)
•    Schlechte Bohrungsoberfläche  ( mangelnde Verjüngung )

Die Werkzeuge werden nach dem Schleifen zwecks permanenter Identifikation am Schaft mit Laser beschriftet.
Ebenso wird die Anzahl der Nachschliffe am Schaft markiert.

Auf Wunsch können wir für den Kunden auch eine Verschleißanalyse am Gebraucht- werkzeug durchführen, um daraus dann die nächsten Optimierungsschritte Vorort im Projekt direkt ableiten zu können.
Nach Endkontrolle und sorgfältiger Verpackung jedes einzelnen Werkzeuges in eigene Schutzhüllen,  erfolgt die Auslieferung an den Kunden.

 

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Oswald Scheibenbauer Manager Engineering

TCM ist mit mehr als 40 Jahren breiter Zerspanungserfahrung ein attraktiver Technologiepartner.

oscheibenbauer@tcm-international.com
Reduzierung der Werkzeugkosten / Bohrung durch mehrmaliges Nachschleifen eines Vollhartmetallbohrers

Reduzierung der Werkzeugkosten / Bohrung durch mehrmaliges Nachschleifen eines Vollhartmetallbohrers